Lyoness/Lyconet und die Kryptowährung „eCredits“!

In Norwegen wurden vor kurzem die Investitions-Produkte von Lyoness (Lyconet) verboten.

Es gibt das Gerücht, dass Lyoness nun eine Umwandlung von Investments in eine neue firmeneigene Kryptowährung namens „eCredits“ plant. Ein Video aus Lettland hat diese „eCredits“ beworben. Das Video wurde aber am 29.05.2018 von YouTube genommen.

Dem Video zur Kryptowährung zufolge soll ein „eCredit“ für € 1,- erhältlich sein, also im Verhältnis 1:1. Als Beispiel wird ein Investment von € 2.000,- mittels „Rabattgutscheinen“ in 2.000,- eCredits angeführt. Innerhalb von 4 Jahren sollen diese eCredits ein ROI von 10.000% (Verhundertfachung) ergeben.

All dies klingt sehr vertraut! Lyoness (Lyconet) hatte in der Vergangenheit bereits Versuche gestartet, das Pyramidenspiel-Image loszuwerden, indem es die Investitionen und die Marke selbst umbenannt hatte:

Im Jahr 2010 hießen die Investitionen noch „Gutschein-Anzahlungen“. Für diese bekam man eine „Einheit“ oder „Position“ pro € 50,-. Weiters gab es die Möglichkeit in „Länder- oder Kontinental-Pakete“ zu investieren.

Im Jahr 2014 wurden dann die Bezeichnungen geändert und das Investitionsgeschäft auf die neue Marke „Lyconet“ ausgelagert. Investitionen wurden nun mittels „Rabattgutscheinen“ getätigt. Für diese bekommt man einen „Shopping Point“ pro € 1,-. Investitionen in andere Länder heißen jetzt „Costumer-Clouds“.

Anfang 2018 folgte die Umbenennung der Lyoness-Einkaufsgemeinschaft auf „Cashback World“. Das Kundenbindungsprogramm wird nun eigens als „Cashback Solutions“ und bei Vereinen als „White Label Solutions“ bezeichnet. Die entsprechenden Konzerngesellschaften wurden in „mWA myWorld Austria GmbH“ und in „mWS myWorld Solutions AG“ umbenannt.

Mathematisch scheint das System im Hintergrund dasselbe geblieben zu sein: Die „Shopping Points“ werden gemäß „Lyconet Compensation Plan“ in „Einheiten“ pro € 50,- umgerechnet, wo wir wieder beim alten System vom Jahr 2010 wären. (siehe Lyoness strukturiert wieder um )

Im Ergebnis kann bezweifelt werden, dass die Kryptowährung „eCredit“ unabhängig vom bisherigen schneeballähnlichen System von Lyoness (Lyconet) sein wird.

Mittlerweile dürfte „eCredits“ offiziell gestartet sein. Hubert Freidl persönlich hat diese am 25.05.18 in Prag angekündigt als „the next huge big thing“. Wie genau eCredits mit dem System von Lyoness (Lyconet) in Verbindung stehen wurde am Seminar für die Lyconet-Elite nicht offenbart. Jedoch sollen alle „benefits from all of that” erhalten.

Quellen: Dr. Wolfgang Schöberl/Clemens Douda LL.M. (WU)

https://lottstift.no/en/om-oss/aktuelt/lyoness-must-stop-illegal-pyramid-activtiy-in-norway/ , 9.06.18

http://behindmlm.com/companies/lyoness/lyoness-to-launch-ecredits-cryptocurrency/ , 19.06.18,

http://behindmlm.com/companies/lyoness/lyoness-to-launch-ecredits-cryptocurrency/ , 19.06.18

https://diepresse.com/home/wirtschaft/verbraucher/5404000/Lyoness-strukturiert-wieder-um-Neuer-Name-Cashback-World  , 19.06.2018

https://www.youtube.com/watch?v=JU16UdN5ZLo , 20.06.18

Lyoness / norwegische Behörden legen nach! Abzocke an der Spitze der Pyramide. Polizei ermittelt.

In der norwegischen Zeitung „Bergensavisen“ (Norwegen Artikel 16.06.2018 ) ist am Wochenende ein ergänzender und interessanter Artikel erschienen, der sich u.a. den Einkünften der an der Spitze der norwegischen „Lyoness-Pyramide“ stehenden Personen widmet.

So sind in den letzten zwei Jahren – gemäß den eigenen Zahlen, die Lyoness gegenüber der norwegischen Lotteriebehörde offengelegt hat – mehr als 30 Millionen Kronen (das sind rund 3,3 Millionen Euro) an die Herren, die an der Spitze der Pyramide stehen, ausbezahlt worden. Wir erinnern uns, über die Cashback World wurden jährlich lediglich knapp 19 Millionen Kronen (knapp 2 Millionen Euro) umgesetzt.

Im Artikel ist aber auch zu lesen, dass mittlerweile die norwegische Finanzpolizei aktiv ist, weil der Verdacht besteht, dass diese Einkünfte nicht versteuert worden sind. Ebenso wurden Ermittlungen der norwegischen Kriminalpolizei aufgenommen.

Die typischen Lyoness-Angebereien der „dortigen Abkassierer“ werden ebenso angeprangert, da diese Kosten der arglosen Einzahler ins System mitträgt. Ebenso wird u. a. Terje Deusund scharf verurteilt, er habe nach dem ersten Verboten im Januar 2018 die Weisung an sein Team erteilt, dass Verbot zu ignorieren und einfach weiter die Cloud zu verkaufen. Um ihn herum sei es seit Januar 2018 recht still geworden, zwar habe er noch am alljährlichen Präsidenten-Treffen in Österreich teilgenommen, Europa dann aber in Richtung USA verlassen.

Lyoness in Norwegen verboten! Die „Verwunderung“ darüber verwundert!

Untenstehend einige Links zu dem Beschluss der norwegischen Behörde vom 31.05.2018 sowie diverse Medienartikel. Die Einlassung von myWorld/Lyoness/Lyconet, man sei über das Verbot „sehr verwundert“, verwundert wiederum alle anderen.

Es ist mit diversen Sitzungsprotokollen zu den verschiedenen Sitzungen zwischen Lyoness/Lyconet und der Lotterie- und Wettbewerbsbehörde dokumentiert, dass die norwegische Behörde mehrmals angekündigt hatte, dass, wenn myWorld/Lyoness die Zahlen nicht dokumentiert darlegen kann, von einem Verbot auszugehen ist. UND JETZT IST MAN ÜBER DIE ENTSCHEIDUNG VERWUNDERT?!

Auch wird nun versucht es so darzustellen, als handle es sich in Norwegen um einen Alleingang der dortigen Behörde.

Was wirklich jeder verstehen muss ist, dass das Geschäftsmodell in JEDEM Land gleich ist. Und ausnahmslos ALLE Produkte zu diesem Geschäftsmodell werden in Graz entwickelt bzw. auf den Weg gebracht. Keine Niederlassung in den jeweiligen Ländern hat die Kompetenz oder Infrastruktur, um diese Dinge zu entwickeln. Jedes Cloud-Produkt wird einzig in Graz entwickelt, vorbereitet und ausgeführt.

Großzügig nach oben angepasste und gefakte Nutzerzahlen bzw. Händlerzahlen bilden die Grundlage für diese angeblichen Umsätze (um es legal aussehen zu lassen, werden die Sportkooperationen und Karten gelauncht). Nur so können die Investitionen der Mitglieder in die Cloud (die echten illegalen Umsätze) zunächst als angebliche legale Shoppingumsätze dargestellt werden.

Genau dieser Umstand ist ein Copy-Paste-Modell in jedem Land und Norwegen hat diesen Zusammenhang erkannt und Lyoness damit konfrontiert. Lyoness konnte das Gegenteil in dem vierjährigen Verfahren, insbesondere in den letzten fünf Monaten nicht beweisen.

Insofern ist es eine komplette Frechheit von myWorld/Lyoness, den Beschluss aus Norwegen auf das Land beschränken zu wollen. Es gibt dort juristisch die gleichen Voraussetzungen für ein betrügerisches Pyramiden- und Schneeballsystem wie anderswo.

Ohne das Cashback Programm gibt es keine virtuelle Einkaufsgemeinschaft und auch keine Handelspartner – somit auch keine Umsätze für die Cloud (entsprechend der Argumentation von Lyoness selbst)

Im Verfahren am Handelsgericht Wien (Az. 11 Cg 75/16s–23) schafft es myWorld/Lyoness seit zwei Jahren ebenfalls nicht, die tatsächlichen Händlerzahlen glaubhaft zu dokumentieren und die rechtskräftigen Verurteilungen als Schneeballsystem zu widerlegen. Die Einlassung in Schriftsätzen und Gerichtsprotokollen von myWorld hingegen, niemand müsse bei myWorld/Lyconet andere für das System gewinnen/anwerben um „erfolgreich“ zu sein, konnte innerhalb kürzester Zeit mit schriftlichen Aussagen und aussagefähiger Mailkorrespondenz, widerlegt werden.

Link zur norwegischen Behörde (englisch)

Artikel norwegische Zeitung Bergenavisen

Norwegen verbietet Lyoness im Land „Die Presse“ v. 12. Juni 2018

Norwegen verbietet Grazer „Pyramidenspiel“ Lyoness

Norwegen verbietet Lyones im Land „Wiener Zeitung“ v. 12. Juni 2018

Norway reaffirms Lyoness illegal pyramid scheme decision 05. Juni 2018

 

Lyconet – Gespräch mit „Premium-Marketer“ in der Hotellobby!

Auf Facebook werben „junge Wilde“ wie Fabian Lehner und Andreas Matuska für ein revolutionäres Geschäftsmodell und posieren in Luxus-Urlaubsdomizilen, mit schicken Autos und gehobenen Lifestyle.

Sie werben in ihrer Altersgruppe und kantigen Weisheitssprüchen mit „Lyoness/Lyconet“ als wäre „das Rad neu erfunden“. Viele zeigen Interesse und sehen ihre Chance auf ein perfektes Leben endlich gefunden zu haben. In Gedanken sehen sie sich bereits in ihrer Luxuskarosse durch Monaco cruisen, auf der Suche nach einem standesgemäßen Domizil.

Hier geht es zum Zeitungsartikel: Artikel Schaffhauser AZ

Ein Schweizer Redakteur des „Schaffhauser Wochenblatt“ hat auf die Präsentation eines „Premium-Marketer“ bei Facebook reagiert und gab vor mitmachen zu wollen. Er traf sich mit dem „Marketer“ in einer Hotellobby um Einblicke in dass «big business» zu erhalten.

Hier sein Bericht:

Markus ist der Kumpeltyp. «Ich schreibe lieber nicht zu viel, sondern rede persönlich mit den Leuten, verstehst du?» Markus duzt ungefragt. So hat man es ihm wohl beigebracht an der Schulung, dort, wo man ihm auch eingetrichtert hat, dass er bald ein reicher Mann sein werde, wenn er nur genug weitere «Premium Marketer» anwerben würde, die bei diesem «visionären Projekt» mitmachen. Einer davon soll ich sein.

Markus wohnt in Flurlingen und heisst in Wirklichkeit anders. Ich wurde über Facebook auf ihn aufmerksam. Ein äus­serst attraktives Geschäft offeriert er hier, ein Einkommen ohne Obergrenze. Wer mitmacht, könne arbeiten, wo er wolle, mit wem er wolle, so viel er wolle. Und das Geld sprudle. Ich schreibe Markus eine Nachricht, wie auch zwei Dutzend andere Facebook-User aus der Region.

Er möchte wissen, was ich beruflich mache (Student), und erklärt dann kurz und euphorisch, worum es geht. Ein Auszug: «Wenn es nun die Möglichkeit gäbe, von all diesen Umsätzen [des weltweiten Konsumgeschäfts] zu profitieren und damit Geld zu verdienen am gesamten Einkauf, dann sollte man diese Chance nutzen. Genau das habe ich getan und jetzt zeige ich anderen Menschen diese Möglichkeit und helfe ihnen das umzusetzen.»

8 Millionen Mitglieder
Ich bin interessiert und treffe Markus einige Tage später in der Lobby eines chicen Hotels. Ein begeisterter, dauergrinsender Mann mittleren Alters, der zu glauben scheint, was er mir in den 45 Minuten erzählt.

Das System, das er umreisst, ist schwer durchschaubar. Laut Wikipedia handelt es sich um eine «länder- und branchenübergreifende Einkaufsgemeinschaft». Dahinter steckt die Firma Lyoness mit Sitz in Buchs, St. Gallen. Das operative Geschäft spielt sich in Österreich ab, tätig ist Lyoness in 47 Ländern. Rund 8 Millionen Mitglieder sind über den ganzen Erdball verstreut. Das System ist etabliert. Gegründet wurde es 2003.

Im Kern funktioniert es folgendermas­sen: Mitglieder erhalten eine personalisierte Karte. Wenn sie damit in einem von zehntausenden Partnershops einkaufen, bekommen sie einen einstelligen Prozentsatz des Kaufpreises rückerstattet. Markus gibt mir eine Karte, die ich noch registrieren muss. Wenn ich nun damit einkaufe, bekomme nicht nur ich selbst Geld rückerstattet, auch Markus bekommt auf meinen Einkauf einen winzigen Prozentsatz gutgeschrieben, da er mich angeworben hat. Er ist «Premium Marketer».

So weit, so gut. Doch das allein sei eigentlich nicht der Rede wert. Es gebe auch die Möglichkeit, «big business» zu machen – als «Premium Marketer».

Was es damit auf sich hat, wird detailliert in einem Film gezeigt, den mir Markus im Anschluss an unser Gespräch zuschickt. Eine halbe Stunde lang erklärt ein adretter, junger Herr, warum Lyoness «Weltgeschichte schreiben» wird. «Premium Marketer» verteilen Karten und bekommen einen winzigen Prozentsatz der getätigten Einkäufe ihres Netzwerks gutgeschrieben. Wenn sie nun aber nicht nur Kunden gewinnen, sondern weitere «Premium Marketer» akquirieren, profitieren sie auch von deren Netzwerk. Irgendwann, so das Versprechen, wird das System zum Selbstläufer. Ohne jegliches Zutun fliesst Geld auf das Konto derer, die ein grosses Netzwerk haben. Eine Grafik (siehe Seite 4) besagt, dass ich damit bis zu 150’000 Euro verdienen kann – monatlich. Quintessenz: «Werde so schnell es geht Premium Marketer!»

Ein Schneeballsystem
Als ich Markus frage, was es ihm nütze, wenn er mich anwerbe, sagt er nach einigem Zögern: «Ich kann ja nicht die ganze Region selbst abgrasen, ich brauche Hilfe.» Ob er an mir verdiene? «Ach, ja, ich glaube ein bisschen, aber keine Ahnung wie viel, vielleicht zweihundert Franken.» Darum gehe es mit Bestimmtheit nicht, und die Vorteile lägen ja sowieso klar auf meiner Seite: «Wenn du von Lyoness weisst und nicht einsteigst, ist es, wie wenn du jeden Tag Geld aus dem Fenster wirfst.»

Doch wie werde ich «Premium Marketer»? Ich kaufe mich ganz einfach ein. Um «big business» zu machen, muss ich 3’600 Franken bezahlen, dann bin ich, wie Markus, mein eigener Chef und bau mein Netzwerk auf. Auf dem Handy zeigt er mir, wie jeweils am Dienstag das Geld reinkommt. SMS bestätigen den Eingang von ein- und zweistelligen Geldbeträgen.

Sucht man im Internet nach Lyoness, stösst man auf weniger Euphorie. Bereits 2013 recherchierte der «Beobachter», dass 99,7 Prozent der ausbezahlten Gelder nicht wie versprochen von den Partnerfirmen stammen, sondern von Einzahlungen von «Premium Marketern». Das System speist sich selbst. Die Neuen bezahlen die Alten. Der «Beobachter» schreibt, dass einige der Leute an der Spitze von Lyoness in der Schweiz einst einen illegalen Schenkkreis betrieben hatten. Die Erfinder hatten abkassiert, irgendwann sei der Kreis kollabiert und die kleinen Leute hätten ihr Geld verloren.

Lyoness selbst wurde von mehreren Dutzend Gerichten in mehreren Ländern rechtskräftig als «unlauteres Schneeballsystem» qualifiziert. In einem wegweisenden Urteil sagte das Obergericht Zug im Februar 2017, ein Schneeballsystem liege vor, sobald in Aussicht gestellt werde, dass die Anwerbung von weiteren Mitgliedern Vorteile bringen könne. Die Verträge, die Lyoness mit ihren Mitgliedern abgeschlossen hätten, so das Gericht, seien nichtig, da sie gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstossen würden. Erst vor wenigen Monaten wurde die Geschäftstätigkeit in Norwegen von der staatlichen Lotteriebehörde verboten. In diversen Berichten liest man im Internet von einst glühenden Verfechtern des Systems, die ihnen versprochenen Beträge hätten sie nie auch nur ansatzweise erhalten.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco sagt auf Anfrage der «az» vorsichtig, es rate «auf Grund der Intransparenz des Systems von Lyoness zur Vorsicht».

Kein Geld für ein Mineralwasser

Markus kommt in der Hotellobby von selbst auf das Thema Schneeballsystem zu sprechen: «Weisst du, was ein Schneeballsystem ist?» Und dann: «Wir sind keines.» Er erzählt von einem Strafrechtsprofessor, der das belegt habe. Was er nicht sagt: Besagtes Gutachten vom September 2013 wurde von Lyoness selbst in Auftrag gegeben. Lyoness hat jegliche Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Heute heisst Lyoness offiziell anders. Die rechtlichen Probleme hatten eine Reihe von Namensänderungen zur Folge. 2014 wurde aus Lyoness Lyconet. Vor wenigen Wochen wurde auch die Lyoness Group AG aus dem Firmenregister gestrichen. Neu heisst die Firma «mWS myWorld Solutions AG». Das System tritt auch unter dem Namen Cashback auf.

Markus jongliert mit allen vier Namen. Er warnt mich davor, mich selbstständig zu informieren. Das System sei so kompliziert, da sei es einfacher, es werde einem persönlich erklärt. So könne man nachfragen. Der nächste Schritt wäre, dass ich mit ihm zusammen zu einer Präsentation nach Volketswil fahren würde. Die finde zweimal wöchentlich statt und dort treffe ich auch auf weitere Interessierte.
Solche Gespräche, wie er sie gerade mit mir geführt hat, habe er in den vergangenen Monaten mit etwa zehn Menschen aus dem Raum Schaffhausen geführt, sagt Markus. Ich solle mir jetzt Zeit nehmen, aber nicht zu viel, und mich dann wieder bei ihm melden. Nochmals mit Nachdruck: «Das System kann nicht stoppen, es kann nicht verrecken!»

«Leider» hat Markus gerade nur Euro dabei und gibt mir zu verstehen, dass es nach diesem wegweisenden Gespräch angezeigt wäre, dass ich sein Mineralwasser übernehme. Nachdem ich bezahlt habe, fragt er mich unverblümt nach der Rechnung: «Für die Steuern.»

Nach dem Treffen oute ich mich als Journalist und stelle Markus schriftlich einige Fragen. Er antwortet nicht.“

Vielen Dank an das „Schaffhauser Wochenblatt“ für die Recherchen!

Lyoness Norway AS mit aktuellem Beschluss vom 31.05.2018 endgültig in Norwegen verboten!

Lyoness hat unverzüglich alle Geschäfte, Beteiligungen und Verbreitungsaktivitäten in Norwegen einzustellen, da es gegen § 16 Absatz 2 des Lotteriegesetzes verstößt!

 

Die Entscheidung vom 31.05.2018 richtet sich an die myWorld Norway AS (ehemals Lyoness Norway AS) und Lyoness Europe AG, es betrifft aber auch etwa 152.000 norwegische Mitglieder und 1.000 norwegische Händler, die Lyoness im Einnahmesystem angegeben hat.

Der Beschluss kommt zu dem sehr deutlichen Ergebnis, dass es sich bei der gesamten Tätigkeit von Lyoness um ein unzulässiges Pyramidenspiel handelt, also auch, was „bloß“ die Cashback-Karten betrifft. Die Behörde hat anhand der von Lyoness vorgelegten Zahlen herausgearbeitet, dass auch das „neue“ Lyconet-System darauf basiert, dass unklare Zahlungen für „Customer Clouds“ und „Rabattpunkte“ getätigt werden, und ob man etwas ausbezahlt erhält, davon abhängt, wie viele Teilnehmer man selbst wirbt.

Das Verbot von Lyoness in Norwegen gilt ab sofort; lediglich im Zusammenhang mit den „Cashback-Cards“ hat die Entscheidung aufschiebende Wirkung bis zum Ergebnis einer eventuellen Berufung. Hinsichtlich des „Lyconet-Teils“ der Entscheidung könnte Lyoness aber die Zuerkennung der aufschiebenden Wirkung beantragen, falls Berufung erhoben wird.

Sehr bezeichnend ist auch, wie die Lotteriebehörde weiter ausführt, dass von den Gesamt-Einnahmen von Lyoness in Norwegen im Jahr 2016 in Höhe von NOK 225,900.000 (ca. 23.800.000 €) nur NOK 19,400.000 (2.000.000 €) aus Kommissionszahlungen von Loyalitätsbetrieben u.ä. resultieren und der Rest aus den Zahlungen der Teilnehmer für Anteile an „Customer Clouds“, „Rabattpunkten“ etc., sodass also die Einnahmen aus dem „Pyramidenspiel“ den Löwenanteil der Umsätze darstellen.

Die Behörde steht für Fragen von norwegischen Mitgliedern zur Verfügung, was die Entscheidung für einzelne Mitglieder und was mit deren Geld geschieht, dass an Lyoness bezahlt wurde.

siehe auch Beschluss vom 31.05.2018Beschluss der Behörde (englisch)