Lyconet in der Krise: Verzweiflung, leere Versprechen und neue Einblicke im YouTube-Video vom 18.01.2025

Ein persönlicher Kommentar von Ben Ecker, CEO der BE Conflict Management Inc.:

Die Top-Leader von Lyconet/myWorld können die gravierenden Probleme des Unternehmens nicht länger ignorieren. Doch statt tragfähige Lösungen zu präsentieren, wird vor allem eines deutlich: ein verzweifelter Versuch, den Schein zu wahren und das propagierte „Weiter so“ um jeden Preis aufrechtzuerhalten. Dass Hubert Freidl jetzt angeblich sein „eigenes Geld“ verwendet, um Shoppingpoints auszugeben, lasse ich an dieser Stelle unkommentiert.

Hubert Freidl, das Gesicht des Unternehmens, räumte erhebliche Fehler ein, während sich die Upline und Top-Leader überrascht von der aktuellen Entwicklung zeigten. Doch dieses vermeintliche „Überrascht sein“ wirkt wenig glaubwürdig. Wer sich wie ich seit Jahren intensiv mit Lyoness, Lyconet oder myWorld auseinandersetzt, weiß, dass der einzige Konstante Faktor in diesem System das geschickte Verkaufen von Träumen über passive Einkommen ist. Hinzu kommt der zyklische Austausch der zahlenden Marketer alle drei bis vier Jahre – notwendig, weil die großspurigen Versprechungen nie eingehalten wurden. Freidls Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben, wirkt weniger wie echte Reue, sondern vielmehr wie ein Versuch, sich aus der Verantwortung zu ziehen. Freidls Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben, wirkt weniger wie aufrichtige Reue und mehr wie ein Versuch, sich der Verantwortung zu entziehen.

Herr Freidl, wo ist das Geld der Tausenden Marketer geblieben? Ein einfaches Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben, reicht bei weitem nicht aus – und Absolution wird es so sicher nicht geben. Yachten, ein Learjet, ein Wohnsitz in Monaco? Währenddessen zahlen viele Marketer noch jahrelang ihre Kredite ab, weil sie den Versprechungen von Ihnen und Ihren Leadern geglaubt haben. Schon vor Jahren hätten Sie die Chance gehabt, mit Lyoness einen seriösen Weg einzuschlagen. Doch wie man in Österreich so treffend sagt: „Die Gier ist ein Luder.“

Ab März 2025 sollen offenbar neue 49-€-Pakete und eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche Idee einer „Shopping Community“ die altbekannten Muster wiederbeleben. Gleichzeitig wird die Marketer-Community dazu aufgefordert, das Unternehmen durch monatliche Zahlungen weiterhin finanziell zu stützen. Diese Forderung wirkt wie eine offene Verhöhnung, nach dem Motto: „Sorry Leute, ich habe euch 20 Jahre lang erfolgreich das Geld aus den Taschen gezogen und dabei immer wieder kreative Ideen präsentiert. Aber jetzt sind mir die Einfälle ausgegangen. Deshalb meine bescheidene Bitte: Zahlt mir doch einfach eine Art Rente von nur 49 € monatlich. Wenn ihr alle zusammenlegt, muss ich meinen Lebensstil nicht über Gebühr anpassen – danke dafür! Als kleines Dankeschön dürft ihr jetzt mit Shoppingpoints spielen. Klar, die Artikel gibt’s woanders meist günstiger, aber hey, es geht ja um unsere unschlagbar großartige Community!“

Doch genau diese „Shopping Community“ war in den letzten 20 Jahren die Basis für zahlreiche fragwürdige Projekte, von Länderpaketen über Clouds bis hin zur @Mediabox. Letztere wird zwar als „erstes transparentes Projekt“ präsentiert, weist jedoch laut einem gerichtlichen Sachverständigen erhebliche Mängel auf. Unter anderem fehlen EU-konforme Kennzeichnungen und Dokumentenzulassungen, und rechtliche Schritte des ursprünglichen Entwicklers wegen Urheberrechtsverletzungen stehen im Raum.

Noch absurder wird es beim Thema Aktienhandel. Die angeblich vielversprechenden Aktien und die interne Handelsplattform stellte ich einem Chief Trader bei Goldman Sachs vor. Seine Meinung war unmissverständlich: „Bullshit!“ Es gibt keine Gewinne, keine Dividenden und keine echten Rücklagen für irgendwas. Selbst wenn Gewinne erzielt würden, hätten die Aktionäre aufgrund fehlender Stimmrechte keinen Einfluss. Der Verkauf der Aktien ist nur mit Zustimmung von myWorld möglich, und die Handelbarkeit beschränkt sich auf eine interne Plattform, die selbst den loyalsten Marketer an die Grenzen ihrer Geduld bringt. Diese sogenannte „interne Handelsplattform“ ist so sinnvoll wie der Tausch gebrauchter Unterwäsche innerhalb der Familie.

Freidl inszeniert sich als jemand, der Verantwortung übernimmt, doch tatsächlich wird die Verantwortung geschickt auf die Marketer abgewälzt. Wer in die falschen Versprechen investiert hat, habe „etwas falsch verstanden“, lautet die unterschwellige Botschaft. Gleichzeitig werden diejenigen gelobt, die ein aktives Netzwerk aufgebaut haben. Diese Taktik ist nicht nur unehrlich, sondern auch zynisch, da das System genau auf diesen Investitionen und Versprechen basiert.

Das neue 49-€-Paket, das ab März 2025 eingeführt werden soll, wirkt wie ein letzter Akt der Verzweiflung. Marketer sollen die Verluste der letzten Jahre vergessen und weiterhin zahlen, ohne Aussicht auf eine Rückerstattung. Die unterschwellige Botschaft ist klar: Es sei besser, weiter im System zu bleiben, anstatt rechtliche Ansprüche geltend zu machen.

Abschließend sei noch angemerkt, dass zahlreiche Top-Leader und Mitglieder der Upline offenbar glauben, sich durch den Wechsel zu einem neuen Projekt ihrer Verantwortung entziehen zu können. Doch das ist definitiv nicht der Fall. Gerade im Zusammenhang mit Lyoness, Lyconet und myWorld zeigen vorliegende Marketingmaterialien und dokumentierte Aussagen, dass strafrechtlich relevante Tatbestände erfüllt sind.

Es wird höchste Zeit, dass auch der letzte Marketer die Augen öffnet und das System endlich als das erkennt, was es wirklich ist.

Wien, 19.01.2025 B. Ecker CEO

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