Blocktrade: Der nächste Super-GAU für Marketer?

Seit jeher wird aus dem Umfeld von Hubert Freidl jegliche Verbindung zu Blocktrade bestritten. Doch wie bereits in früheren Berichten detailliert recherchiert und belegt, existieren schriftliche Nachweise, die diese Behauptungen widerlegen. Nach einer Phase relativer Ruhe rund um die Plattform gibt es nun erneut vollmundige Versprechungen: Eine neue Führungsebene und eine „strategische Neuausrichtung“ sollen Blocktrade zu einem „raketenartigen Aufstieg“ verhelfen und eine vielversprechende Zukunft für alle Beteiligten versprechen. Aber kann das wirklich glauben?

In diesem ersten Teil unserer Artikelserie werfen wir einen kritischen Blick zurück und beleuchten die Verflechtungen zwischen Blocktrade und Hubert Freidls Unternehmensgeflecht. Die Intransparenz dieser Strukturen erinnert nicht zufällig an die berüchtigten Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Lyconet – und das ist kein Kompliment.

Ein Blick in die Vergangenheit: Die Verbindungen zu Freidl und Co.

Die Plattform Blocktrade wurde 2018 als aufstrebende Handelsplattform für Kryptowährungen ins Leben gerufen. Doch bereits kurze Zeit später traten Verbindungen zu Hubert Freidl und seinem weitverzweigten Firmengeflecht zutage.

Blocktrade S.A., ursprünglich in Luxemburg registriert, wurde von der EliteClub-Foundation gegründet – einer Stiftung mit Sitz in Dubai. Diese hielt 100 % des Kapitals und sämtliche Stimmrechte der Plattform. Entscheidend: Die wirtschaftliche Eigentümerin der Stiftung war Silvia Freidl, die Ehefrau von Hubert Freidl. Damit unterstand Blocktrade letztlich indirekt, aber effektiv, der Kontrolle von Hubert Freidl. Obwohl dies wiederholt öffentlich bestritten wurde, beweisen Gesellschafterverträge der EliteClub-Foundation zweifelsfrei diese Verbindung.

Im Jahr 2019 erwarb die Schweizer Cryptix AG die liechtensteinische Digital Asset Exchange Blocktrade. Ziel dieser Übernahme war unter anderem, eine MiFID-II-Investmentfirmenlizenz zu beantragen, um als Multilateral Trading Facility (MTF) tätig werden zu können. Die Lizenz hätte es der Cryptix AG ermöglicht, ihre Aktivitäten im Bereich digitaler Finanzdienstleistungen erheblich auszuweiten.

Eine Schlüsselfigur bei Cryptix ist Bernhard Koch, der als „Chairman“ des Unternehmens fungiert. Koch, ein ehemaliger Geschäftsführer von Lyoness und enger Vertrauter von Lyoness-Gründer Hubert Freidl, war maßgeblich an der Entwicklung von Projekten wie „eCredits“ beteiligt. Diese Projekte wurden regelmäßig an Lyconet-Marketer herangetragen und zielten darauf ab, das Netzwerk von Freidls Unternehmen zu erweitern.

Nach aktuellen Erkenntnissen wurde die beantragte MiFID-II-Investmentfirmenlizenz jedoch nicht erteilt. Die genauen Gründe für eine mögliche Ablehnung sind bislang unklar. Anfragen zu den Hintergründen wurden bei den zuständigen Behörden gestellt, eine offizielle Stellungnahme steht jedoch noch aus.

Die Entwicklung wirft Fragen zur strategischen Ausrichtung und regulatorischen Zukunft der Cryptix AG auf. Weitere Informationen werden mit Spannung erwartet.

2022 folgte der nächste Eigentümerwechsel: Blocktrade wurde von der Web3 Investco AG übernommen – einem Unternehmen, das sich kurze Zeit später in Liquidation befand. Interessant dabei: Die Web3 Investco AG bestand zur Übernahmezeit aus lediglich zwei Personen, und der Verkäufer war erneut die EliteClub-Foundation. Diese Übernahme wirkte eher wie eine kosmetische Maßnahme, um Blocktrade von Freidls Unternehmensnetzwerk zu distanzieren. Doch die üblichen Verdächtigen – darunter Christian Niedermüller, Bernhard Koch und Anja Frauwallner – blieben weiter im Hintergrund aktiv.

Die jüngste Entwicklung: Ein Wechsel ohne klare Strategie

Im Sommer 2024 übernahm eine estnische Investorengruppe unter der Leitung von Fred Kaasik Blocktrade. Kaasik wurde zunächst als CEO eingesetzt, jedoch bereits wenige Monate später durch Sam Tan ersetzt. Gleichzeitig übernahm die FSR Group, ein weiteres Unternehmen mit zweifelhaftem Hintergrund, die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien. Die FSR Group existiert erst seit kurzer Zeit, und ihre Verbindungen zur ursprünglichen Investorengruppe und zu Kaasik bleiben undurchsichtig. Diese Wechsel werfen weitere Fragen zur Transparenz und den langfristigen Plänen von Blocktrade auf.

Ein aktuelles Statement auf der Website von Blocktrade verschärft die Unsicherheit: Am 7. November 2024 wurde bekanntgegeben, dass die Plattform ihre Lizenz in Estland nicht länger nutzt und künftig unter den Regularien Sloweniens operiert. Laut Blocktrade handelt es sich dabei um eine rein „administrative Änderung“, die angeblich keinen Einfluss auf Qualität und Sicherheit haben soll. Doch warum dieser Schritt? Der Wechsel wirft erhebliche Fragen zu regulatorischen Herausforderungen und möglichen Instabilitäten auf.

Fazit: Offensichtliche Verbindungen und intransparente Strukturen

Die Geschichte von Blocktrade zeigt, wie tief die Plattform in die Strukturen von Hubert Freidls Unternehmensnetzwerk eingebunden ist. Trotz wiederholter Dementis sprechen die Fakten eine klare Sprache: Schriftliche Belege, personelle Überschneidungen und wiederkehrende Namen wie Koch oder Niedermüller lassen keinen Zweifel an den Verstrickungen.

Und jetzt? In den nächsten Teilen dieser Serie analysieren wir die aktuellen Entwicklungen von Blocktrade. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Aussagen zum geplanten IPO, dem neuen CEO Sam Tan und den fehlenden Perspektiven zur Monetarisierung der Plattform.

Bleiben Sie dran, wenn wir die Risiken hinter der schillernden Fassade von Blocktrade weiter dokumentiert entlarven.

Quellen: Blocktrade, Northdata, Lichtenstein-Business,

Hinweis: Und wie immer gilt, die Betroffenen können sich gerne dazu äußern, oder wenn jemand mehr oder andere Informationen dazu hat, kann er sie uns gerne mitteilen. Wir sind nicht daran interessiert, falsche Behauptungen aufzustellen und unser vorrangiges Ziel bleibt die Bereitstellung einer vollständigen Dokumentation.

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