Schneeball- und Pyramidensysteme & die kognitive Verzerrungen: Wie unser Gehirn uns in die Falle locken kann
Zum ersten Advent möchten wir ein Licht aufgehen lassen – ein Licht, das vielleicht dazu anregt, das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen. Falls Sie in Systeme wie Lyoness, Lyconet, myWorld, HyperVerse, GSPartner, Karatbars, Safir, Zeniq, Xera, XeraPro oder XPro investiert haben, könnten die folgenden Adventsbeiträge Ihnen helfen, Ihre Entscheidung zu reflektieren.
Vom Universitätsprofessor über den Versicherungsmakler bis hin zur Supermarkt-Verkäuferin hören wir oft die gleichen Geschichten von Geschädigten: Fassungslosigkeit über die eigene Leichtsinnigkeit und die Frage: „Wie konnte ich nur so dumm sein?“
Doch anstelle von Selbstvorwürfen möchten wir Betroffenen Trost spenden und gleichzeitig aufklären: Was oft wie Leichtsinn oder Naivität erscheint, lässt sich durch psychologische Mechanismen erklären. Sogenannte kognitive Verzerrungen sind häufig der Grund, warum wir trotz deutlicher Warnzeichen weiterhin Zeit, Geld und Mühe in fragwürdige Projekte investieren – auch wenn der Betrug für Außenstehende offensichtlich ist.
Vielleicht geht Ihnen beim Lesen, passend zur Adventszeit, ein Licht auf.
1. Warum wir mit solchen Systemen weitermachen, obwohl wir verlieren
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie trotz klarer Warnzeichen weiterhin investiert haben? Unser Gehirn sagt uns: „Das darf nicht umsonst gewesen sein!“ – selbst dann, wenn es rational sinnvoller wäre, aufzuhören.
Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine natürliche Reaktion, die Betrüger gezielt ausnutzen. Psychologen kennen dieses Phänomen als Verlustaversion. Verluste schmerzen uns emotional stärker als gleich hohe Gewinne uns erfreuen.
Ein Beispiel: Selbst wenn sich ein Krypto-Projekt als zweifelhaft erweist, zögern viele Betroffene, ihre Investitionen zurückzuziehen – aus Angst, den Verlust endgültig wahrnehmen zu müssen. Noch schlimmer wird es in MLM-Systemen, wo Betroffene oft erneut betrogen werden. Sie werden aufgefordert, ihr Guthaben zu verschieben, umzuwandeln oder weitere Summen zu investieren, um angeblich „alles zu retten“.
Unser Rat:
Bleiben Sie wachsam. Hören Sie hin, wenn andere Sie warnen, und holen Sie sich eine unabhängige Beratung!
Zum 2. Advent erwarten Sie weitere Denkanstöße.
Ihr BEK-Team
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