Lyconet Südafrika: Leitende Mitarbeiter liquidieren eigenes Unternehmen – Lyconet South Africa (Pty) Ltd. vor dem Aus.
Das Aus für Lyconet South Africa (Pty) Ltd
Am 21. Juni 2024 fiel das endgültige Urteil: Lyconet South Africa (Pty) Ltd wird liquidiert. Das Urteil bekräftigt die finanzielle Insolvenz des Unternehmens. Doch das wahre Drama spielt sich hinter den Kulissen ab – die Insolvenz und Schließung sind das Resultat eines internen Konflikts, angeführt von den ehemaligen leitenden Mitarbeiter Albert Weiglhofer und Wayne Krambeck, die einst die Säulen des Unternehmens bildeten.
Zusammen mit der Onicaflex (Pty) Ltd, deren Direktor Albert Weiglhofer, wurde im September 2023 einen Antrag auf Liquidation von Lyconet South Africa eingereicht. Diese Anklage wurde demnach nicht von Regulierungsbehörden initiiert, sondern von der eigenen Leitung des Unternehmens vor Ort.
Was veranlasste Albert Weiglhofer gegen die eigene Firma vorzugehen?
Die Antwort liegt im Project X, einem von Hubert Freidl persönlich angekündigten Bonusprogramm. Project X versprach wieder einmal enormen finanzielle Anreize für diejenigen, die bestimmte Karrierestufen wie „Vice President“ oder „President“ erreichten. Doch die Realität sah anders aus: Viele der versprochenen Boni und Provisionen wurden nie ausgezahlt, was zu einer Welle von Frustration und einem Bruch zwischen den Top-Marketern und dem Unternehmen führte.
Mit Forderungen in Höhe von 82 Millionen Rand (etwa 4 Millionen Euro), die sowohl Weiglhofer und Krambeck als auch ihren Netzwerken zustanden, blieb den Marketern letztlich keine andere Wahl, als das eigene Unternehmen vor Gericht zu bringen. Lyconet South Africa hatte sich als finanziell unfähig erwiesen, die Boni und Verbindlichkeiten aus dem Project X zu begleichen – die Insolvenz war offensichtlich.
Doch der Konflikt eskalierte weiter, als die Lyconet Austria GmbH, die Muttergesellschaft von Lyconet SA, im Oktober 2023 unter der Leitung von Radovan Vitoshevich, CEO von Lyconet Austria, versuchte, die Liquidation zu stoppen. Vitoshevich nutzte Formfehler bei der Informationsweiterleitung als Argument, um die sofortige Liquidation abzuwenden. Es gelang ihm, das Urteil in eine vorläufige Liquidation umzuwandeln, was bedeutete, dass zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden mussten, bevor eine endgültige Entscheidung gefällt werden konnte.
Schnell zeigte sich, dass dies nur eine Verzögerungstaktik war.
Im Januar 2024 stand das Unternehmen erneut vor Gericht, doch auch dieses Mal wurden keine konkreten Schritte unternommen, da essenzielle Dokumente fehlten – ein klarer Hinweis darauf, dass Lyconet Austria die Liquidation weiter hinauszögern wollte. Dies war nicht überraschend, da Lyconet South Africa als Hauptvertragspartner für die südafrikanischen Marketer fungierte und eine Schließung weitreichende Folgen hätte.
Das endgültige Urteil: Juni 2024
Am 21. Juni 2024 kam schließlich die endgültige Entscheidung: Lyconet South Africa (Pty) Ltd wird liquidiert. Trotz aller Versuche seitens Lyconet Austria, das Urteil zu verhindern, musste das Gericht die Insolvenz und die Unfähigkeit des Unternehmens, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, anerkennen. Der Vorstoß der Muttergesellschaft, sich mit formalen Fehlern, Verzögerungstaktiken und Verjährungsstrategien aus der Affäre zu ziehen, scheiterte endgültig.
Welche Folgen das Aus von Lyconet Südafrika haben wird, ist noch ungewiss. Klar ist jedoch, dass die Liquidation weitreichende Konsequenzen für tausenden Marketer haben kann. Viele von ihnen hatten auf die versprochenen Boni und Provisionen gehofft, die jedoch nie ausgezahlt wurden. Das Misstrauen in Freidls Unternehmen wird immer mehr erschüttert und die Ereignisse in Südafrika sind kein Einzelfall. In Norwegen wurden ähnliche Urteile gefällt, über die wir ausführlich berichten werden.
Für die betroffenen Marketer mag die aktuelle Situation erschütternd sein, doch es ist wichtig, nicht zu verzweifeln. Es gibt noch Möglichkeiten, Ansprüche geltend zu machen und die eigenen Rechte durchzusetzen. Wenn Sie betroffen sind und Fragen haben, oder Unterstützung benötigen, wenden Sie sich an BEKM. Wir setzen uns aktiv für die Rechte der Opfer ein und stehen Ihnen zur Seite, um gemeinsam Wege aus dieser Krise zu finden.
Und wann werden Freidl und Konsorten endlich per internationalem Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben?