Josip Heit füher Josip Curic – Finanzbetrug, Haftstrafe, Namensänderung, mit Vergleich etwas Zeit für GSPartner herausgeschlagen
Josip Heit, früher bekannt als Josip Curic, wurde wegen Finanzbetrugs in Luxemburg zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach seiner Freilassung änderte er seinen Namen und konnte durch einen Vergleich etwas Zeit für GSPartners gewinnen. Zu den Unternehmen, die Josip Heit zugeordnet werden, gehören unter anderem Karatbars International, GSB Gold Standard Banking Corporation und GSPartners. Heit wurde ursprünglich als Josip Curic in Split geboren. Seine Verurteilung wegen Finanzbetrugs in Luxemburg, die zu einer Gefängnisstrafe führte, wirft einen langen Schatten auf sein heutiges Image. Nach seiner Haftentlassung im Jahr 2012 nahm er den Nachnamen seiner deutschen Frau an.
GSPartners, gegründet durch die GSB-Gruppe, behauptete, über eine Milliarde Dollar von mehr als 800.000 Investoren eingesammelt zu haben. Nach zahlreichen Betrugswarnungen von Regulierungsbehörden weltweit brach GSPartners im Dezember 2023 zusammen. Die Mehrheit der Investoren stammte aus Nordamerika, allerdings gibt es durchaus noch andere internationale Geschädigten. Kürzlich abgeschlossene Vergleiche mit US-Regulierungsbehörden könnten einigen Investoren die Rückerstattung ihres Geldes ermöglichen, doch viele außerhalb Nordamerikas bleiben unsicher über das Schicksal ihrer Investitionen. Trotz zahlreicher Untersuchungen und schwerwiegender Vorwürfe internationaler Finanzaufsichtsbehörden wurde einem Vergleich zugestimmt, der vorerst vor strafrechtlichen Konsequenzen schützt und den betroffenen Gläubigern die Rückerstattung der Investitionen zu ermöglichen.
Dieser Vergleich, der weder Geldstrafen noch ein Schuldeingeständnis umfasst, ist jedoch kein Sieg für GSPartners oder Josip Heit, sondern eher ein Aufschub rechtlicher Konsequenzen. Es wurden klare Auflagen und Bewährungsvorgaben festgelegt.
Fest steht: Der Vergleich ist kein Freispruch. Im Gegenteil!
Finanzaufsichtsbehörden in den USA, Kanada und anderen Ländern leiteten im vergangenen Jahr umfangreiche Ermittlungen gegen GSPartners, Josip Heit und die damit verbundenen Unternehmen ein. Dabei wurden mögliche illegale Praktiken, einschließlich des Verkaufs nicht registrierter Wertpapiere und der Verdacht auf ein Ponzi-Schema, untersucht. Besonders die digitalen Vermögenswerte, wie der G999-Token, die GSPartners über ihr Multi-Level-Marketing-System anbot, standen im Zentrum der Kritik. Das MLM-Modell basierte darauf, dass Teilnehmer neue Investoren rekrutieren mussten, um Einnahmen zu generieren, was den Verdacht eines Schneeballsystems erweckte.
Mehrere Finanzaufsichtsbehörden warnten vor den Aktivitäten von GSPartners. So setzten kanadische Regulierungsbehörden das Unternehmen auf ihre Warnlisten für Wertpapierbetrug. Auch in den USA erließen Bundesstaaten wie Texas, Kalifornien und Alabama Unterlassungsklagen gegen die von Heit geführten Firmen. Die Krypto-Wallet-Plattform MetaMask blockierte zudem die Domains von GSPartners aufgrund „schändlicher Aktivitäten“, was den Verdacht auf betrügerische Geschäftspraktiken weiter verstärkte.
Rechtlich unverfänglich äußerten sich Heit und die GSB-Unternehmen dazu, ob Gesetze gebrochen wurden; sie bestätigten oder leugneten die Vorwürfe nicht. In der Vergangenheit zeigten sich jedoch deutliche Hinweise auf die Berechtigung der Vorwürfe.
Obwohl nicht zugegeben wurde, dass ihre Produkte als Wertpapiere gelten, stimmten sie zu, in den betroffenen Gerichtsbarkeiten, wie den US-Bundesstaaten und British Columbia, keine nicht registrierten Wertpapiere mehr anzubieten oder zu verkaufen.
Heits Anwaltskanzlei bezeichnete den Vergleich in einer Pressemitteilung als großen Erfolg und geizt darin nicht mit Eigenlob, sieht sich als „gefürchtetste Anwaltskanzlei“ in ihrem Geschäftsbereich. Die Aussage: „Jeder erfahrene Wertpapieranwalt weiß, wie selten es vorkommt, dass Regulierungsbehörden alle Betrugsvorwürfe zurückziehen und Ansprüche ohne die Verhängung einer Geldstrafe beilegen.“ entspricht nicht ganz der Realität. So etwas kommt gar nicht so selten vor, im Fall Josip Heit wird zudem zwingend erwartet, dass er eine Regelung mit den Geschädigten im Rahmen des Vergleichs trifft. Im weiteren haben die Regulierungsbehörden die Betrugsvorwürfe lediglich vorübergehend ausgesetzt. In anderen betroffenen Ländern gibt es bisher keinen derartigen Vergleich.
Heit und die GSB-Unternehmen erklärten sich bereit, allen anspruchsberechtigten Kunden in den betroffenen Gerichtsbarkeiten Rückerstattungen anzubieten. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob dies wie versprochen umgesetzt wird und ob die Geschädigten ihre gesamten Investitionen oder nur einen Bruchteil zurückerhalten.
Die Frage bleibt, ob es klug ist, in die Produkte einer Person zu investieren, die wegen Finanzbetrugs verurteilt wurde und deren Unternehmen immer wieder im Zentrum rechtlicher Auseinandersetzungen stehen. Anleger sollten gut abwägen, ob sie bereit sind, sich erneut von jemandem täuschen zu lassen, dessen moralischer Kompass offensichtlich schwer ins Wanken geraten ist.
Geschädigte von Karatbars/GSPartner und alle damit in Zusammenhang stehende Unternehmen können sich bei uns melden. [email protected] oder [email protected]
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