XPRO: Heiße Luft und leere Versprechungen – Der „Global Call“ entzaubert erneut.
Die digitale Geschäftswelt und insbesondere das Krypto-Business ist voller schillernder Versprechen und angeblich bahnbrechender Technologien, über die wir bei BEKM regelmäßig berichten. Das Konstrukt Safir/Zeniq/Xera.pro/Xpro ist ein gutes Beispiel hierfür: Das angebliche High-Tech-Superprodukt mag auf den ersten Blick wie eine fantastische Investitionsgelegenheit erscheinen, doch die Wahrheit liegt wie so oft im Detail. Daher warnen wir wie immer: Schauen Sie genau hin und informieren Sie sich vor jeder Investition bei unabhängigen Experten.
Das Versprechen: Reichtum für alle durch High-Tech-Krypto-Tools
In regelmäßigen sog. “Global Calls” nimmt sich die Führungsriege rund um die Gründer Jose Gordo und Gorka Buces Zeit für die Xpro-Community, die sie säuselnd als ihre zweite Familie bezeichnet. Beim jüngsten „Global Call“ am 11. Januar 2025 offenbarte in über eineinhalb Stunden voller Selbstbeweihräucherung viele Versprechen (“Ihr bekommt von uns die besten Apps, Services und Promotions dieses Jahr!”) und Ankündigungen (“Wir werden als Nr. 1 durchstarten in diesem Business!”), die bis auf einige Schlagworte in den Präsentationsfolien keinerlei Details, Zahlen oder Fakten lieferten. Die Speaker-Liste klang auf den ersten Blick erst einmal wichtig: Goran Hemstrom, Charbel Zalaquett, Werner Kaiser, Tom Barendregt, Jose Gordo und Gorka Buces. Doch wer sich klare Informationen erhoffte, wurde enttäuscht.
Die Message lautet immer wieder völlig selbstlos etwa so: “Leute, wir sind für euch da und wollen euch helfen, euer Leben zu verändern, damit ihr eure Rechnungen bezahlen könnt, damit ihr den Luxus habt, der euch zusteht. Es geht nicht um uns – wir wollen einfach nur, dass ihr eure Ziele erreicht, das ist unser wichtigstes Anliegen.” Kombiniert mit Geschichten von Menschen, die angeblich in kurzer Zeit zu Wohlstand gekommen sind, wird in diesen Gesprächen eine Traumwelt geschaffen, die vor allem diejenigen anspricht, die nach einer schnellen Lösung für finanzielle Probleme suchen.
Zalaquett: Versprechen ohne Inhalt Zalaquett begann mit einem Rückblick und Ausblick, blieb dabei aber extrem vage. Er erwähnte Neuerungen im Bereich der „Service Partner“, ohne dies konkret auszuführen. Stattdessen kündigte er ein sogenanntes „Supertool“ an, das von Werner Kaiser entwickelt wurde – tatsächlich entpuppte sich dieses später lediglich als ein einfaches Excel-Sheet.
Kaiser und die emotionale Manipulation Während sich das einstige Mastermind E. Dokter seit mehreren Monaten nicht mehr bei einem solchen Call zu Wort meldete, rückt ein bereits aus Lyoness/Lyconet/myWorld-Zeiten bekannter Name immer wieder in den Vordergrund bei Xpro: W. Kaiser, einst Top-Level-Marketer unter Hubert Freidl, tritt bei den regelmäßigen Xpro-Calls in seiner Rolle als “Advisor of the Board” und neuerdings auch “Client Relations Specialist” auf.

Das “Supertool” enttarnt! Werner Kaiser stellte den sogenannten „Diamant“-Promoter Tom Barendregt vor. Auch dieser wiederholte in seinem Monolog typische Phrasen: Es ginge ihm nicht um seinen eigenen Erfolg, sondern um den seines Teams. Wachstum, Glaube an sich selbst, keine Zeit verlieren – viel Pathos, wenig Inhalt! Im zweiten Gesprächspart von W. Kaiser wurde es dann einmalig konkret in diesem Call – und an dieser Stelle zeigte sich dann auch das wahre Geschäftsmodell von Xpro: Mit dem “Simulator” präsentierte Kaiser ein angebliches “Supertool”, das er selbst gebaut hat, um den Leuten vor Augen zu führen, wie greifbar nahe der Erfolg doch einfach ist.
Die Realität: Gewinngarantie nur durch Anwerbung neuer Investoren
Dieses Wunderwerkzeug war lediglich eine Excel-Kalkulationstabelle, die vorrechnet, wie viele neue Investoren man als sog. “IMA” (independent Marketing Associate) rekrutieren muss, um ebensolche Associates oder aber Nutzer/”User” für die von Xpro beworbenen Technologien zu rekrutieren. Dabei zeigt sich, wie unrealistisch diese Kalkulation ist: Angeblich kann ein Neueinsteiger mühelos einen neuen Marketer pro Woche anwerben, was per se auch noch nicht ganz abwegig ist. Die Zahl, die Kaiser galant übergeht bei seiner Berechnung: Jeder dieser neu angeworbenen Marketer oder User muss wiederum 1500 USD als Kaufvolumen investieren, damit derjenige, in dessen “Downline” sich diese neuen Mitglieder befinden, auch wirklich nennenswerte Verdienste einfährt.
Typischer Krypto-Scam: Achtung vor hohen Anfangsinvestitionen!
Hier liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine typische Ponzi-Masche handelt: Um „dabei zu sein“, wird bei vielen Pyramiden-Scams oft eine nicht unerhebliche Summe verlangt. Diese Gelder fließen jedoch meist direkt an die oberen Ebenen des Netzwerks – nicht in die angeblich bahnbrechenden Technologie. Wer genauer hinschaut, bei dem stellt sich rasch der Verdacht ein, dass das vermeintliche Erfolgsmodell von Xpro nicht oder zumindest nicht nur auf den beworbenen Technologien basieren kann. Stattdessen scheint es sich um ein klassisches Rekrutierungssystem zu handeln, bei dem Einnahmen vor allem durch das Anwerben neuer Mitglieder generiert werden.
Jose Gordo und die bombastischen Neuigkeiten – ohne Substanz
Jose Gordo übernahm anschließend und sprach über neue Produkte, Apps, Services, Promotions und ein neues Backoffice für 2025. Doch auch hier: keine Details, keine Belege, nur Ankündigungen. Er behauptete, dass die „Diamant“-Mitglieder bereits in einem exklusiven Meeting umfassend informiert wurden und kündigte einen luxuriösen Malediven-Trip als Anreiz an – ein klassisches und bewährtes Lockmittel bei Schneeballsystemen.
Gordo versuchte, eine Art historische Bewegung zu inszenieren: „We have everything that we need to be a No.1 company in this industry.“ Eine Behauptung, die weder mit Fakten noch mit Ergebnissen untermauert wurde.
Gorka Buces: Die gleichen Phrasen, die gleichen Muster Abschließend sprach Gorka Buces und wiederholte das bereits zuvor Gehörte: „We are ready and we’re gonna stay“, pries die angeblich lebensverändernde Kraft der Produkte an, ohne Konkretes zu liefern. Mit großen Worten kündigte er die „XPro World Tour“ und eine Convention in Asien an. Besonders zweifelhaft war seine Behauptung, dass sich das Leben der Teilnehmer am 27. Januar grundlegend verändern werde – berichten Sie uns davon.
Fazit: Viel Show, wenig Substanz Der „Global Call“ bot einmal mehr ein Lehrstück in manipulativer Rhetorik. Überzogene Versprechungen, emotionale Appelle und symbolische Belohnungen wie der Malediven-Trip täuschen über den Mangel an echten Informationen hinweg. Kritische Fragen, Transparenz oder gar konkrete Nachweise für die behaupteten Erfolge blieben vollkommen aus. Ein Paradebeispiel für heiße Luft im Network Marketing.
Wir bereiten derzeit mit unserer EWIV eine umfassende Klage gegen die Verantwortlichen dieser Unternehmen vor.
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Hinweis: Und wie immer gilt, die Betroffenen können sich gerne dazu äußern, oder wenn jemand mehr oder andere Informationen dazu hat, kann er sie uns gerne mitteilen. Wir sind nicht daran interessiert, falsche Behauptungen aufzustellen und unser vorrangiges Ziel bleibt die Bereitstellung einer vollständigen Dokumentation.
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